Bunch of Kunst
A Film about Sleaford Mods
(99 min, 2017, arte)
“Fucking" ist sein Lieblingswort. Manchmal auch "Wanker". Außerdem mag er es, sich hektisch durch Haar zu streichen. Fertig ist der umjubelte Musikstar auf den Bühnen des europäischen Kontinents. 'Sleaford Mods' sind die Aufsteiger des letzten Jahrzehnts. Minimalistischer Sound, dreckige Texte, 'working class' Attitüde.
Der Dokumentarfilm von Christine Franz über die Zwei-Mann-Band aus Nottingham ist kurzweilig, gut gemacht. Wirklich nahe kommt man den beiden Musikern und ihrem Manager nicht. Dafür erfährt man, dass am Ende ein großer Plattenvertrag wartet. Begossen mit Schampus. Die Band dann irgendwie auch Mainstream ist. Der Film lohnt sich trotzdem. Bis 28. Januar 2026 in der arte-Mediathek.
Dokumentarfilm:
’Inside Gaza’ - Berichten unter Beschuss
(77 min, 2025, arte)
“Seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 und den darauffolgenden israelischen Vergeltungsschlägen hatten internationale Medien keinen Zugang zum Gazastreifen. Die AFP-Journalistinnen und -Journalisten, die ständig vor Ort stationiert waren, gehörten zu den letzten unabhängigen Zeuginnen und Zeugen in dem abgeschotteten Gebiet.
„Inside Gaza“ rückt die Bedeutung der Vor-Ort-Berichterstattung in den Fokus – in einer Zeit, in der die Pressefreiheit so stark unter Druck steht wie selten zuvor. Im Zuge der aktuellen Militäroperation im Gazastreifen wurden ausländische Medien in einem abgeriegelten Gebiet isoliert – und gerieten selbst ins Visier von Angriffen.” (Text arte)
Bis zum 22. April 2026 bei YouTube und arte.tv online.
Dokumentarfilm:
The Bibi-Files - Die Akte Netanjahu
(90 min, 2024, NDR)
Wenn Verhörmitschnitte aus einer Korruptionsermittlung einer Filmemacherin 'zugespielt' werden. Daraus ein eindrucksvoller Dokumentarfilm entsteht. Spannend, dicht, kenntnisreich. Keine Minute langweilig. Durchaus differenziert. Wer verstehen will, wie Benjamin Netanjahu 'tickt', weshalb er eine ganze Region ins Chaos stösst, sollte diesen Film sehen.
Bis zum 30. Juli 2026 in der ARD-Mediathek.
Dokumentarfilm:
Julian Assange - Mundtot gemacht
(91 min, 2025, arte)
“Für die einen ist er ein Idol, für die anderen Staatsfeind Nr.1: Julian Assange stellte mit seinen Enthüllungen die Macht der USA infrage. Eine Dokumentation über den außergewöhnlichen Werdegang des WikiLeaks-Gründers.” (Text arte)
Bis zum 29. Oktober 2026 bei YouTube und arte.tv online.
Dokumentarfilm:
Becoming Nawalny
(89 min, 2024, ARD arte)
Sehr differenziertes Portrait des Putin Gegenspielers. Der eben nicht nur ein aufrechter, strahlender Held war. Sondern ein eingefleischter Nationalist, der in jüngster Vergangenheit Journalisten und Ex-Mitstreiter auch denunzierte. Gut gemachter Geschichtsunterricht. Sehenswert.
Bis 10. Februar 2026 auf arte.tv .
Dokumentarfilm:
Schleimkeim - Atze und die DDR von unten
(97 min, 2024, YouTube)
Intensiver Dokumentarfilm, der ziemlich verstörend endet. Wie das Leben oft so spielt. In Szene gesetzt von einem, der die Zeit nicht kennt. Ein sehr gelungenes Kinodebut für den Autodidakten Jan Heck. Ein Film, der zeigt dass es teilweise doch nicht so lustig war, in der DDR als Punk oder Anarcho zu leben. Dass mancher noch '87 deswegen in den Knast 'einfuhr'.
Aktuell zu sehen auf YouTube.
Dokumentarfilm:
Girl Gang
(101 min, 2022, YouTube)
Ausgezeichnet mit dem Publikumspreis des Dok.Festes München im Mai 2022. Die Story: junge Influencerin aus dem Osten Berlins will die 'magische' Grenze von 1 Mio Followern auf Instagram knacken. Zusammen mit ihren Eltern ist sie auf der Suche nach einem Management. Doch irgendwie wird es nichts. Kurzerhand nehmen sie die Sache in die eigene Hand. Werden letztendlich selbst zu Influencern.
Der Dokumentarfilm von Susanne Regina Meures folgt den Dreien auf ihrem Weg. Vier Jahre lang. Ungeschminkt, verstörend nah dran. Ein kurzweiliger Einblick in eine Welt voller Handys, kreischenden Teenie-Girls, ständigem Online-Sein. Wunderbar erzählt. Grosses Kino!
Aktuell zu sehen auf YouTube.
Dokumentarfilm:
Hamburger Gitter
(78 min, 2018, leftvision)
41 Wasserwerfer, 3.000 Einsatzfahrzeuge, über 31.000 Polizisten. Der größte deutsche Polizeieinsatz ever. Die Dokumentation beschäftigt sich mit dem G-20-Gipfel Anfang Juli 2017 in Hamburg. Sie thematisiert die Polizeistrategie, stellt sie in einen größeren Zusammenhang. Den von einer generellen Verschärfung der Gesetze zur 'Inneren Sicherheit'.
Verdienstvoll, wenn der Film dabei aufzeigt, welche Grundrechte auf der Strecke bleiben. Wer die Auflösung der 'Welcome to Hell'-Demonstration am 6. Juli 2017 vor Ort selbst miterlebt hat, erinnert sich - mit Rechtsstaat hatte dies Nichts mehr zu tun.
Aktuell zu sehen auf YouTube.
Dokumentarfilm:
BLACK BLOCK - Wie linke Militanz wirkt
(89 min, 2023, interpool.tv)
Vermummt, verschwiegen, schwarz gekleidet: Wenn die Elbchaussee brennt, der 1. Mai in Berlin in Gewalt umschlägt, am Hambacher Forst Steine fliegen oder im Leipziger Umland Neonazis mit Hämmern angegriffen werden. Staatliche Behörden können die Militanten des 'Black Block' fast nie identifizieren. Ein Dokumentarfilm, der Einblicke gibt. In eine Szene, die eigentlich mit keinem redet.
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Dokumentarfilm:
’Inside HogeSa’ - Von der Straße ins Parlament
(92 min, 2018, interpool.tv)
Köln, am letzten Oktobersonntag 2014. Tausende von muskelbepackten Männern, die unter dem Motto 'Hooligans gegen Salafisten' (HogeSa) durch die Kölner Innenstadt ziehen. Hooligans, Türsteher, Rocker, Rechtsradikale. Die Demonstration endet in Ausschreitungen am Hauptbahnhof. Tagelang bestimmen die Ereignisse von Köln, bestimmt das Bild vom umgekippten Polizeibus, die Schlagzeilen. Die Öffentlichkeit fragt sich seither: wie konnte dies passieren? Warum haben die Sicherheitsbehörden geschlafen?
In der Folgezeit dominieren - in Ost wie West - 'Pegida'-Demonstrationen das Straßenbild. Im Herbst 2017 schließlich zieht die AfD erstmals in den Deutschen Bundestag ein. Politikwissenschaftler und LKA-Ermittler sind sich einig: 'HogeSa' hat für diese Entwicklung den direkten Anstoß gegeben.
In 'Inside HogeSa - Von der Straße ins Parlament' begleiten wir die Protagonisten der Szene vier Jahre lang. Zum ersten Mal reden rechte Hooligans,'Nationale Sozialisten' und 'Pegida'-Vertreter offen vor der Kamera. Ein 92-Minuten-langer Dokumentarfilm, der einen Einblick in eine Szene gibt, den es so vorher noch nicht gab. Der durchaus schockieren kann.
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Dokumentarfilm:
walls a photographer between the lines
(88 min, OmU, 2013, interpool.tv)
Kai Wiedenhöfer
*3. März 1966 - † 9. Januar 2024
Israel und die besetzten Gebiete, Belfast, Baghdad, Ceuta, Zypern, die Grenze zwischen den USA und Mexico. Kai Wiedenhöfer hat eine Mission. Er will die Mauern der Welt fotografieren, zeigen was ein Betonwall aus Menschen macht.
Mit seiner Panoramakamera geht er dorthin, wo Gummigeschosse, Tränengas und Strassenschlachten zum Alltag gehören. Er trifft auf Migranten, Drogendealer und engagierte Menschenrechtler. Immer wieder aber auch auf bewaffnete Soldaten und aggressive Grenzpolizei.
Gegen viele Widerstände versucht er sich seinen Traum zu erfüllen. Kai Wiedenhöfer möchte seine Panoramafotos auf die weltbekannte 'East Side Gallery' in Berlin zu bringen. Jahrelang kämpft er dafür.
Im Sommer 2013 kommt es in seiner Wahlheimat zum Showdown. Die Dokumentation „Walls – a Photographer between the Lines“ hat Kai Wiedenhöfer - der einst Zeuge des Berliner Mauerfalls wurde - über neun Jahre lang begleitet.
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